Nach dem Atomdeal sind deutsche Appeasementbetreiber und Iranlobbyisten besonders darum bemüht, durch das Instrumentalisieren von Kulturprojekten die politischen und Geschäftsbeziehungen mit dem islamistischen Regime voranzutreiben.
Der selbsternannte Kanzlerkandidat der SPD Sigmar Gabriel ist der erste westliche Politiker, der seit der Gründung der Islamischen Republik im Iran, einen Beileidsbrief zu Aschura (Oktober 2015), aus Anlass des Martyriums des dritten schiitischen Imam Hossein an einen Repräsentanten des iranischen Regimes gesendet hat: an Mahmood Khalilzadeh, den Vorsitzenden der Islamischen Schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS). Khalilzadeh ist Generaldirektor des 1990 vom religiösen Führer Ali Khamenei gegründeten World-Forum Ahl-e Bait (Majma-e Jahani Ahl-e Bait), das die schiitisch-jihadistische Ideologie und die Lehre des Regimes in Europa und Amerika befördert. (Dazu in Kürze mehr auf Iran Appeasement Monitor)
Mit Hilfe des Bundesaußenministers Walter Steinmeier (SPD) soll die 1979 von den Mullahs geraubte und seither für Iraner unzugängliche Sammlung moderner Kunst Farah Dibas in Berlin ausgestellt werden. Darüber hinaus wird unter der Leitung des Top-Iranlobbyisten Dr. Mouhanad Khorchide (Muslimisches Forum Deutschland) ein Schia-Studium an der Universität Münster in Kooperation mit den schiitisch-islamistischen Kaderschulen in Qom betrieben. Ähnliche Projekte finden an den Universitäten Frankfurt, Potsdam, Wuppertal, Osnabrück, Paderborn, Berlin und mit der Staatsbibliothek zu Berlin statt.
Das Institut für Auslandsbeziehungen (IFA) veranstaltet am 26.11.2015 eine Diskussionsrunde namens „The Future of European-Iranian Cultural Relations“, die durch das deutsche Außenministerium und die Grünen-nahe Heinrich Böll Stiftung gefördert wird. Diese Veranstaltung soll von Ali Fattollah-Nejad, Mitglied der Iranlobby-Organisation CASMII und angeblicher Experte im IFA-eigenen “Research Programme: Culture and Foreign Policy” moderiert werden. Fattollah-Nejad ist außerdem offiziell bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGA) angestellt.
An der Runde sind als so genannte iranische Professoren Hamid Dabashi von der Iranlobby-Organisation NIAC / Universität Columbia und Arshin Adib-Moghaddam, CASMII / Universität London und Herausgeber eines vorgeblich wissenschaftlichen Propaganda-Buches für Ayatollah Khomeini beteiligt. Als kritisches Feigenblatt wird der im Iran lebende Schriftsteller Amir-Hassan Cheheltan instrumentalisiert, um seitens der deutschen Veranstalter den Eindruck zu erwecken, dass mit derartigen Kollaborationsprojekten die Zivilgesellschaft im Iran gestärkt werden könne.
Hamid Dabashi war im Dezember 2006 Gastgeber und Moderator einer Veranstaltung an der Columbia University für den von Ahmadinejad berufenen UNO-Abgeordneten des Holocaustleugner-Regimes: Javad Zarif. Dabashi tauchte in der Zeit der grünen Bewegung 2009 in der politischen Arena auf. Er arbeitete zwei Jahre lang intensiv daran, die Bewegung in das System einzubinden.
Dabashi wurde dann erneut unter ähnlichen Vorzeichen unter dem Hinrichtungspräsidenten Rouhani aktiv. Rouhani lobte auf Twitter einen Artikel Dabashis bei aljazeera.com, in dem jener die Atomprojekte Irans verteidigte und die USA und Israel als Kriegstreiber gegen den Iran beschuldigte.
Dabashi kooperiert mit dem Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, wo seine Partner Behrooz Abdollvand (CASMII, Lobbyist für deutsch-iranische Ölgeschäfte) und Pari Namazi (Atieh International Bahar/NIAC) etc. als Dozenten fungieren.
Arshin Adib Moghadam (SOAS) is ein CASMII-Mitglied. Unter seinen Doktoranden an der Universität London befindet sich Mohammad Ali Shabani (NIAC), Redakteur eines englischen Magazins unter dem bezeichnenden Namen „Schlichtungsrat“, für das der ehemalige angeblich moderate Regime-Präsident Ali Akbar Rafsanjani verantwortlich zeichnet.
Adib-Moghadam verglich in seiner Publikation ganz bewusst Khomeini mit „Lenin, Mao, Castro, and Guevara“, um seine These zu fundieren, dass Khomeini im Iran eine weltweit einzigartige und wegweisende Revolution gestartet habe, aus der ein vorbildloses System hervorgegangen sei. „Lenin“ und nicht Stalin, „Mao“ und nicht Pol Pot, „Castro“ und nicht Idi Amin. Er spielt auf der Klaviatur des kulturantiimperialistischen Ressentiments, ganz in der Manier Ahmadinejads, der erfolgreich eine vom Iran geführte internationale antisemitsche Allianz gegen Israel und die USA schmieden konnte.
Moghadams Sammelband ist ein Konvolut mehr oder weniger exkulpatorischer Texte über Khomeini, deren einziges Ziel zu sein scheint, Ayatollah Rouhollah Khomeini jenseits aller seiner Verbrechen als historisch bedeutsame Figur auszustellen und dabei Apologeten grausamer Regime jeglicher Couleur zu bedienen.
Die FARSNEWS der iranischen Revolutionsgarden lobten Arshin Adib Moghadam für dessen Sammelband: “A Critical Introduction to Khomeini“ (Cambridge University Press, 2014) und zitierten: “Emam Khomeini ist die wirkungsvollste Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Seine Revolution hat sowohl im Iran als auch in der Welt zu grandioser Entwicklung geführt. Khomeinis Wirkung ist dermaßen hoch, dass er in den Westen anerkannt ist und seine Gedanken und Ideen wirkungsvoll geehrt werden.“
Hinter all den kulturrelativistischen Projekten Deutschlands mit dem Iran wird versteckt, dass im Iran des angeblich moderaten Rouhani unvermindert Intellektuelle, Künstler, Schriftsteller, Filmemacher und Journalisten zensiert, verfolgt, verhaftet, gefoltert und ermordet werden. Zugleich dienen sie dem Regime, seine fundamentalistischen Pläne umzusetzen.
Mahmood Khalilzadeh (IGS): „Der Aufstieg ISIS hat die Aktivitäten der Salafisten in Deutschland gelämt und blockiert und uns die Rahmenbedingungen für das Angebot der schiitisch-islamischen Aktivitäten im Sinne Ahl-e Bit (Apokalypse) bereitgestellt.“ Presseagentur ABNA (Ahl-e Bit)
Der iranische Kulturpartner, der Pate des weltweiten islamistischen Terrors, auf dessen Initiative die ersten islamistischen Selbstmordattentate Anfang der 1980er zurückzuführen sind, das im Irak, in Syrien, im Libanon, im Jemen, in Israel und weltweit mordet, profitiert nun von der kulturrelativistischen Politik Deutschlands und absurderweise aus der Furcht des Westens vor einer menschenverachtenden Terrororganistation, die überhaupt erst möglich wurde, weil der Westen inoffiziell dem brutalen Mullah-Regime die Vorherrschaft in der Region überlassen hatte. Sowohl die Henker im Iran als auch die westlichen Staatsoberhäupter und Kultursinstitutionen wie IFA streben nunmehr bloß noch danach, es offiziell zu machen.