Gefährlicher Kulturaustausch: Qom in Deutschland

Der Artikel ist erschienen bei der Broschüre des Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds–Tag 2015 http://noalquds.blogsport.de/images/NoAlQuds_broschre2015.pdf
Gefährlicher Kulturaustausch:
Wie deutsche Universitäten den Antisemitismus und Terrorismus der iranischen Mullahs legitimieren
Das Zentrum der schiitischen islamischen Ideologie ist Vernichtungsantisemitismus
Ayatollah Khomeini, der Gründer der Islamischen Republik Iran, sagte im August 1980: „Vom Beginn unserer Bewegung an war eines unserer Hauptziele die Vernichtung Israels. Ich hoffe, die Muslime werden den Al Quds-Tag am letzten Freitag des Ramadan feiern und Proteste und Treffen veranstalten. Und dass sie rufen werden: ‚Tod Israel! Israel soll von der Landkarte gefegt werden!“
Eine der ersten Parolen Khomeinis im Jahre 1979 war, dass die Eroberung von Quds (Jerusalem) über Kerbala im Irak führen würde. In Kerbala liegt das Grab des 3. schiitischen Imam Hossein, der den Mullahs als ideologisches Symbol für Märtyrerbereitschaft im Heiligen Krieg gilt.
Sein Nachfolger Ali Khamenei wiederholte im Februar 2015:„Wir betrachten das zionistische Regime als illegitim, als eine Bastard-Nation. Wir stehen überall hinter jeder Nation und jeder Organisation, die sie bekämpft. […] Das Endziel unserer Revolution ist die Etablierung einer islamischen Zivilisation. […] Eine islamische Revolution kann nicht auf ein Land beschränkt sein, sie kann nicht einmal auf die derzeit islamischen Länder beschränkt werden.“
Der Hinrichtungspräsident Hassan Rouhani auf der Al-Quds-Kundgebung in Teheran 25. 07. 2014

Der Hinrichtungspräsident Hassan Rouhani bei der Anti-Israel Demonstration des Al-Quds-Tags in Teheran. Rouhani sagte bei der Teheraner Kundgebung, die islamische Welt müsse diesen Tag geschlossen zu einem “Tag der Wut, des Hasses, der Einheit und des Widerstands gegen Israel” erklären, DW 25.07.2014

Und Mehdi Rajai, der Repräsentant der internationalen Schulzentren Al-Mustafa in Deutschland, ergänzte: „Die jenigen, die anunseren Schulzentren ausgebildet werden, übernehmen eine große Verantwortung, um die Wurzeln der islamischen Revolution in ihren Ländern zu stärken.“ (FarsNews, 3. März 2015.)

Mehdi Rajai, der Repräsentiv der Al-Mustafa Universität in Deutschland

Mehdi Rajai, der Repräsentant der internationalen Schulzentren Al-Mustafa in Deutschland

Zwischen Deutschland und dem Iran herrscht ein gefährlicher Kulturaustausch
Das iranische Regime fördert systematisch Schia-Programme und Kulturprojekte an Universitäten weltweit, um seine jihadistische und antisemitische Lehre zu verbreiten. Dies stellt ein Sicherheitsrisiko dar, vor allem, aber nicht nur, für die in Deutschland lebenden Exiliraner und jüdischen Menschen.
Schiiten sind die Anhänger Alis, des Neffen und Schwieger sohns Mohammads, die ihn als aus der Familie des Propheten („ahl al-bayt“) und auserwählten Nachfolger Mohammads betrachten. Zur „Shi’at ’Ali“ („Partei Alis“) gehören weitere elf Imame. Die Teheraner Mullahs handeln ihrem Selbstverständnis nach in Allahs Auftrag, als Vertreter des zwölften verborgenen Imam Mahdis. Das Ziel ist die schiitische Islamisierung der gesamten Welt durch den Jihad, den Heiligen Krieg, bis der Imam Mahdi erscheint und die Menschheit anführt.
Ein Beispiel ist die Al Mustafa Universität: Sie wurde zum Zweck des Exports der iranischen schiitischen Revolution im Jahr 2007 gegründet. Sie verfügt über 120 Schulzentren in 60 Ländern. An ihnen wurden in den letzten sieben Jahren 50.000 nicht-iranische Mullahs ausgebildet. Das Regime verwendet die Absolventen der Al-Mustafa-Universität dazu, seine Ideologie und Politik in der Bevölkerung und den Institutionen ihrer Herkunftsländer
zu verbreiten und dort für seine Ziele zu rekrutieren.
Die Universität Münster ist ein weit offen stehendes Einfallstor für die iranische Propaganda. Der an der Universität lehrende Professor Mouhanad Khorchide, Leiter des Instituts für Islamische Religionspädagogik, und sein Kollege Markus Gerhold waren laut Informationen der iranischen Nachrichtenagentur IRNA im August 2012 zu Besuch in der Stadt Qom, die als wichtigste heilige Stadt des schiitischen Islam gilt und das geistige Zentrum des iranischen Regimes darstellt. IRNA zufolge trafen Khorchide und Gerhold dort Vertreter der Universität für Religion und Konfession (URD) und der Al-Mustafa Universität. Anschließend gab es ein Treffen mit Ali Janati, dem Minister für Kultur und islamische Aufklärung in Teheran, dessen Ministerium die Zensurpolitik des islamistischen Regimes gemäß der Scharia im Iran verantwortet.
Im Rahmen dieses Iran-Besuches entstand ein Memorandum, in dem Khorchide erklärte, sich um die baldige Eröffnung eines Schia-Lehrstudiums an der Universität Münster zu bemühen. In Teheran wurde auch vereinbart, dass Mahdi Imanipour, Leiter der Kulturabteilung der iranischen Botschaft in Deutschland und verantwortlich für die in Berlin ansässige „Stiftung für Islamische Studien“ (SIS), Vorschläge für Lehrinhalte und Auswahl der Dozentenschaft für den Schia-Studiengang erarbeiten und durch setzen sollte. Imanipour ist außerdem Mitglied des „Islamischen Welt-Friedensforum”, das wie die SIS in die Strukturen der terroristischen “Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen” eingebettet ist, die dem Büro des Religiösen Führers
Ali Khamenei unterstehen.
Mouhanad Khorchide hat sich auch auf andere Weise dafür stark gemacht, die Ideologie des iranischen Regimes in Deutschland zu verbreiten. So lud er für Seminare an der Universität Paderborn Gäste aus dem Iran ein, darunter Seyyed Hassan Eslami Ardakani, Assistenzprofessor für Islamische Philosophie und Ethik an der URD. Er beteiligte sich im Januar 2015 an einer Konferenz zum Thema „Islam in Deutschland – Herausforderungen zur Etablierung einer islamischen Theologie“. Die Konferenz fand im Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) statt, das direkt von Teheran aus gesteuert wird. Es redeten Ali Reza Aarafi von der Al Mustafa Universität in Qom und Reza Ramezani vom Islamischen Zentrum Hamburg sowie Katajun Amirpur von der Universität Hamburg.
Ali Reza Aarafi, der Chef der Al Mustafa Universität in Qom

Ali Reza Aarafi, der Leiter der Al Mustafa Universität in Qom

katajun amirpour

Katajun Amirpur von der Universität Hamburg und Mustafa Yoldas, der ehemalige Leiter der 2010 verbotenen islamistischen Organisation IHH, 10. Januar 2015

Gemäß der Vereinbarungen in Teheran wurde ein ähnliches Vorgehen auf die Universität Frankfurt angewandt. Mahdi Imanipour hat sich als einflussreiches Mitglied des sieben-köpfigen Komitees in Frankfurt zur Auswahl eines Dozenten für den iranischen Gastprofessor Mohammad Reza Pourjavadi (FU-Berlin) entschieden. Pourjavadi steht seit Jahren in Kontakt mit der iranischen Botschaft und dem Iranlobby-Aktivisten Ali Fathollah-Nejad, der als deutscher Ansprechpartner der Organisation CASMII fungiert, eine Lobbyorganisation für das iranische Regime. Fathollah-Nejad unterrichtet derzeit Hauptseminare an der Freien Universität Berlin.

Qom in Deutschland
Beispiel Universität für Religion und Konfession (URD): Bei der URD handelt es sich keinesfalls um eine mit deutschen Universitäten vergleichbare Einrichtung. Die URD ist eine islamistische Kaderschule mit ideologischen Aufgaben zur Förderung der terroristischen Expansionspolitik des iranischen Regimes. Sie ist eingebettet in die Strukturen der „Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen“, die dem Büro des religiösen
Führers Ali Khamenei untersteht und bildet das Fachpersonal für islamistische Institutionen aus. Deren hauptsächliche Aufgaben sind das Propagieren der Ideologie, Kultur und Politik der islamischen Republik und die Gewinnung und Mobilisierung von Sympathisanten, z.B. Intellektuellen und Wissenschaftlern in den islamischen Ländern, aber auch im Westen.
Die URD kooperiert bereits mit den Universitäten Münster, Frankfurt, Potsdam, Wuppertal, Osnabrück, Berlin und der Staatsbibliothek zu Berlin. Die deutschen Dozentinnen Margareta Gruber von der Universität Paderborn und Angelika Neuwirth von der FU Berlin besuchten mit Studierenden den Direktor der URD, Abdolhassan Nawab. Nawab ist ein Schüler und Vertrauter des religiösen Hardliners Großayatollah Mesbah Yazdi, der als Nachfolger des Religiösen Führers Khamenei gehandelt wird.

abdollhassan nawab urd und der Rektor der Universität Paderborn

Die Dachorganisation der URD, die „Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen” wurde im Jahre 1995 von Ali Khamenei aus fünf zuvor separaten islamistischen Institutionen aufgebaut. Sie ist dem Büro des Revolutionsführers unterstellt und operiert international insbesondere innerhalb der moslemischen Kulturvereine. Der höchste Rat der Organisation entscheidet über Strategie und Projektführung. Mitglieder dieses Rates sind u.a. der Geheimdienstminister und Chef der Al Quds-Brigaden, Qassem Soleimani, sowie der Minister für Religiöse Aufklärung. Dem Rat gehören außerdem Hassan Rouhani als Chef des Nationalen Sicherheitsrates sowie weitere Minister im Kabinett an.
Die Organisation wird durch das Büro Khameinis gesteuert und mit Geldern der nachweislich kriminellen Finanzorganisation „Nothilfe-Fond für Flüchtlinge und Märtyrer“ sowie durch das „Imam-Exekutivkomitee“ finanziert. Hinter dem „Exekutivkomitee“ verbirgt sich ein Firmenimperium, das über ein Vermögen von knapp 100 Milliarden Dollar verfügt und allein von Ali Khamenei kontrolliert wird. Die „Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen“ ist in den letzten Jahren als größtes Zentrum für die Verbreitung des Fundamentalismus und Antisemitismus bekannt geworden. Die Organisation lädt über die iranischen Botschaften jährlich mindestens 5000 Islamisten aus aller Welt in den Iran ein, darunter Mitglieder der libanesischen Hisbollah und Hamas-Terroristen sowie Al-Qaida-Sympathisanten. Zehn Prozent der Gäste werden für eine besondere militärische und fundamentalistische Ausbildung ausgesucht und gefördert. Für deren militärische Ausbildung sind die Al-Quds-Brigaden zuständig, die jetzt in Syrien, im Jemen und im Irak morden.
Mahmoud Ahmadinejad, der in seiner Amtszeit als Präsident Vorsitzender des revolutionären islamischen Kulturrats war, hat die Gründung und die Satzung der URD unterschrieben. Das Gründungsdokument zeigt eindeutig, dass die Unterlagen dem Büro des Revolutionsführers Ali Khamenei und dem iranischen Parlament vorgelegt wurden. Ein derartiges Verfahren ist bei der Gründung von Universitäten im Iran nicht üblich und weist auf den besonderen ideologischen Charakter und die Aktivitäten dieser Institution und der Dozentenschaft im Ausland hin. Die Leitfiguren der Forschungsarbeiten der URD sind die Ayatollahs Khomeini und Khamenei. Deren Vertraute, die Großayatollahs Makarem Schirasi, Mesbah Yazdi, Sobhani und Javadi-Amoli kontrollieren das Management, die Lehrkräfte und -inhalte sowie die internationalen Projekte der URD.
Zu den Kuratoriumsmitgliedern der URD gehört auch Mohsen Araki, der derzeit die „Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen“ leitet. Er war langjähriger Leiter des Islamischen Zentrums in London, einem Sammelpunkt für Islamisten. Araki kennt auch die Strukturen der islamistischen Vereine und Kulturinstitute in Deutschland gut und leitet die Kooperationen mit den deutschen Universitäten. Bis dato fehlen öffentliche Berichte und Publikationen über die Iran-Projekte der deutschen Institutionen.
mohsen araki

Mohsen Araki, der Leiter der „Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen“

Mohsen Araki mit Nasrallah

Hezbollah Secretary General Sayyed Hasan Nasrallah and the Head of the the International Compound for Proximity of Islamic Sects Ayatollah Sheikh Mohsen Araki

Deutsche Universitäten legitimieren den Antisemitismus und Terrorismus der schiitischen Mullahs
Die deutsche Appeasement-Politik, ihr Kulturrelativismus, ihr Beharren auf einem Dialog und Wirtschaftsbeziehungen, ihre treibende Rolle im Atomdeal in den P5+1-Verhandlungen mit einem islamistischen Regime, das alle zwei Stunden einen Menschen hinrichtet, legitimieren dessen Unterdrückungs-, Antisemitismus-, Atom- und Expansionspolitik. Unter der kurzen ‚moderaten’ Präsidentschaft Hassan Rouhanis wurden mehr
als 1600 Menschen, darunter Jugendliche, Frauen, Arbeiter, Homosexuelle, Minderheiten und Regimegegner exekutiert. Die deutsche Bundesregierung, die deutschen Parteien und Medien verschließen ihre Augen vor den Szenen den Verfolgungen, der Folter und dem Morden im Iran. Bundeskanzlerin Merkel hat den Westen aufgefordert, die Sanktionen gegen das Hinrichtungsregime aufzuheben. Die Aufhebung der Sanktionen ebnet den
Weg des Regimes zur Atombombe. Das Regime braucht sie zur Aufrechterhaltung seiner Herrschaft und um Israel zu vernichten, für seinen finalen Al Quds-Tag.
Es ist die Aufgabe der Studentinnen und Studenten, die sofortige Beendigung der Kooperationen deutscher Hochschulen und Institutionen mit dem Holocaustleugner-Regime zu fordern und die demokratisch säkulare Regime Change-Opposition für einen atomfreien Iran zu unterstützen!
Dr. Kazem Moussavi
Sprecher der Green Party of Iran in Deutschland
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Weiter siehe bitte: http://iraniansforum.com/eu/zwischen-deutschland-und-dem-iran-herrscht-ein-gefahrlicher-kulturaustausch-informationen/

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