Inmitten in der deutschen Flüchtlingsdebatte meldet sich der Iran-Lobbyist Dr. Mouhanad Khorchide (CRS-Universität Münster) zu Wort. In einer Pressekonferenz des von der Konrad-Adenauer-Stiftung maßgeblich unterstützten „Muslimischen Forum Deutschlands“ (MFD) warnt er davor, „die Willkommenskultur nicht blauäugig nur Ehrenamtlichen zu überlassen. Die Gefahr, dass Salafisten ihre Chance nutzen, ist groß.“ Ganz bewusst betont Khorchide nur die Gefahr durch Salafisten.
Während er im Rahmen „17 Berliner Thesen“ des MFD die Forderungen nach einer „Modernisierung des Islam“, nach einem „deutschen Islam“, der Trennung von Staat und Religion und einem uneingeschränkten Selbst-bestimmungsrecht der Frauen erstunterzeichnet hat, engagiert er sich zugleich darin, die menschenverachtende Ideologie und die politische Strategie des klerikalfaschistischen Regimes in Deutschland zu verbreiten.
Khorchide ist Gründer des Shia-Lehrstudiums an der Universität Münster, das durch die Mullahs in erster Linie zur Verbreitung ihrer antisemitischen jihadistisch-schiitischen Lehre in Deutschland systematisch gefördert und benutzt wird. Er lud zu Seminaren an deutschen Universitäten Gäste aus den Kaderschulen der Mullahs ein, darunter Vertreter der URD und der Al Mustafa-Universität in Qom, die u.a. für ideologische Ausbildung der Studenten und Jihadisten aus dem Nahen Osten im Iran zuständig sind. Khorchide ist zudem aktiver Kooperationspartner der Kulturabteilung und Stiftung der iranischen Botschaft in Berlin (SIS-Mahdi Imanipour) und des Islamischen Zentrum Hamburg (IZH). Das IZH ist an der Organisation des jährlichen Al Quds-Marsches in Berlin mit dem Aufruf zur Vernichtung Israels beteiligt. Am Al Quds-Marsch nehmen außerdem Anhänger der Hizbollah, syrische Assad-Unterstützer und Abgesandte des Regimes im Iran sowie antiamerikanisch-antiisraelische Linke und deutsche Rechtsradikale teil.
Von Links: Mohammad Reza Imam (Universität für Islamische Theologie), Korchideh (Uni Münster), Mohammad Mahdi Ahmadi (Ministerium für Kultur und Komminikation IRI) in Teheran Theologie
Khorchides Engagement beim MFD ist ein Einfallstor für das iranische Regime, um sich so beispielsweise auch über die Flüchtlingsdebatte einen Status als angeblich moderater muslimischer Staat und vom Westen willkommen geheißene Ordnungsmacht in der Region zu verschaffen. Dem Regime, mit dessen Top-Lobbyisten von Atieh International, CAPRO, NIAC und CASMII (Ali Fathollah-Nejad) die Konrad-Adenauer-Stiftung seit langem an einem Tisch sitzt, wird derart eine weitere Möglichkeit gewährt, seine Rolle als langjähriger Hauptunterstützer des syrischen Mörderregime-Assads und somit seine Verantwortung für die syrische Flüchtlingskatastrophe zu kaschieren.
Top-Lobbyisten von Links: Bijan Khajehpour (Atieh International-Bahar), Adnan Tabatabai (CAPRO), Walter Posch (SWP), Oliver Ernst (Konrad Adenauer Stiftung), Rouzbeh Parsi (NIAC) und Dennis Schröder (DAAD-Teheran).
Khorchide vertritt als Lobbyist ein Regime, das zehntausende IranerInnen hingerichtet hat, hunderttausende inhaftiert und foltert, Millionen IranerInnen ins Exil vertrieben hat, dessen Al Quds-Brigaden, schiitischen Milizen und Terrorgruppen im Nahen Osten, in Syrien, im Libanon, im Irak, in Jemen und in Gaza morden und das Israel permanent mit Raketen beschießen lässt. Ganz zu schweigen davon, dass ISIS nur aufgrund der terroristischen Expansionspolitik des iranischen Regimes und der westlichen Beschwichtigungspolitik ihm gegenüber in der Region florieren konnte.
Wie unterscheidet sich die Gefahr, die von den sunnitischen Salafisten ausgeht von der durch die schiitischen Machthaber im Iran? Sind die Bedrohungen (auch in Deutschland ), die vom Mullah-Regime ausgehen, weniger drastisch als die der Salafisten?
Die Salafisten (saudisch-wahabitischer Hintergrund) vertreten einen radikalen Islamismus. Sie glauben an die Nachfolger Muhammads, die vier Kalifen Abou-baker, Omar, Osman und Ali. Das ultimative Ziel der Salafisten ist die Errichtung eines islamischen “Gottesstaates” mit Scharia- Rechtsprechung. Ideologisch ist der Mainstream-Salafismus eine Mischung aus puristischem und jihadistischem Salafismus, so in der Definition des Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen. Der rein puristische Salafismus allerdings lehnt Gewalt ab. Die jihadistischen Salafisten ähneln den Anhängern des Islamischen Staates ISIS, in dessen Augen der Islam so praktiziert werden muss wie zu Zeiten des Propheten Muhammad (circa 570 bis 632 n. Chr.). Die Zahl der Salafisten in Deutschland wird auf 7000 geschätzt. Laut Bundesverfassungsschutz sind „die Mehrzahl der Salafisten in Deutschland (…) keine Terroristen, sondern politische Salafisten.“ Es seien aber fast alle in Deutschland identifizierten terroristischen Netzwerkstrukturen und Einzelpersonen laut Sicherheitsbehörden mit dem Salafismus in Berührung gekommen, darunter die Sauerland-Gruppe.
Die Quantität und Qualität des mehr als drei Jahrzehnte währenden staatlichen Terrors des iranischen Regimes, dem Hauptförderer und -profiteur des internationalen Terrorismus, ist gegenüber seiner grausamen sunnitischen Konkurrenz, den Salafisten in Deutschland oder ISIS und Al-Qida und Taliban unübertroffen, auch aufgrund seiner Ressourcen an militärischen Equippement, Personal und Finanzen.
Die schitische ideologie des islamischen Staats im Iran vertritt die Ansicht, nach dem Tod Mohammads seien nur sein Schwiegersohn Ali sowie dessen Söhne berechtigt, die muslimische Gemeinschaft, die Umma, zu führen. Die Schiiten glauben an insgesamt zwölf Imame, deren letzter in die „Verborgenheit“ entrückt sei und als Mahdi („Rechtgeleiteter“) am Ende der Zeiten wiederkehren soll. Das Staatssystem des Iran basiert auf einer apokalyptischen Herrschaft der Rechtsgelehrten – bis zum Erscheinen der verborgenen 12. Emam Mehdi.
Der erste Rechtsgelehrte Ayatollah Khomeini, der Gründer der islamischen Republik hat propagiert, dass die Welt nach den islamisch-schiitischen Gesetzen regiert zu werden hat, da sie göttlichen Ursprungs seien. In dem von ihm als ideal bezeichneten Zeitalter des Propheten und des ersten Imam Ali habe es keine Trennung von Staat und Religion gegeben. Khomeini und sein Nachfolger Khameinei bewerten die Juden als älteste Feinde des Islam, außerdem die Kolonialisten, samt den Orientalisten, die diesen in die Hände spielten und den Islam entstellten. Die Rechtsgelehrten rufen zu einer Welle des Vernichtens alles Verwerflichen auf, gegen das ein bewaffneter Jihad geführt müsse.
Während eine direkte Unterstützung der militanten Salafisten in Deutschland durch Saudi-Arabien nicht bekannt ist, wird die Hizbollah, deren Mitglieder in Deutschland auf 1000 Personen geschätzt werden, durch die iranischen Revolutionsgarden und die Al-Quds-Brigade gesteuert. Die Hizbollah ist wesentlich professioneller organisiert und ausgebildet als die Salafisten. Ihre Mitglieder werden auf Stützpunkten im Iran, im Libanon und in Lateinamerika trainiert. Die Hizbollah hat in der Vergangenheit in Europa (so auch in Berlin) dutzende Regimegegner ermordet und weltweit hunderte Terrorattentate gegen amerikanische und israelische Einrichtungen ausgeführt.
Die Beförderung der Beziehungen Deutschlands mit dem iranischen Regime ist gefährlich. Es sind nicht die iranischen oder Iran-Lobbyisten wie Khorchide, sondern mit deutschen Steuergeldern bezahlte Parteipolitiker und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, die für eine “strategische Partnerschaft” und Geschäfte mit der Islamischen Republik werben. Die deutsche Iranlobby übt nicht von außen Einfluss auf die deutsche Politik aus, sie ist Teil der deutschen politischen Tradition.
Ahmad Mansour forderte in der Pressekonferenz des MFD „eine nachhaltige Integration der Flüchtlinge in Deutschland“. Dieses Ziel aber ist durch die Kooperation mit dem Iran-Lobbyisten Khorchide und weiteren Appeasement-Betreibern im MFD nicht erreichbar. Sie befördern die vom Iran gewünschte Unsichtbarmachung der Konsequenzen der bedrohlichen Beziehungen Deutschlands mit dem antisemitischen Regime. In Deutschland sind seit jeher die Hauptleidenden unter der Appeasement-Politik die Flüchtlinge, Immigranten mit islamischem Hintergrund und insbesondere Frauen und Homosexuelle. Dies bedeutet außerdem ein gravierendes Sicherheitsrisiko vor allem, aber nicht nur, für die in Deutschland lebenden Exiliraner und jüdischen Menschen.
Das „Muslimische Forum Deutschland“ sollte den Iran offen als Verursacher der Flüchtlingskatastrophe benennen und seine Kooperation mit den Unterstützern des Holocaustleugner-Regimes aufkündigen!
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Stellenausschreibung der iranischen Botschaft für schiitische Theologie der Universität Münster:
http://www.irankultur.com/index.aspx?fkeyid=&siteid=191&pageid=11681&newsview=627285