Offener Brief an das Hamburger Abendblatt: Die Vorwürfe des IZH-Leiters Mofatah gegen die Polizei sind verlogen!

Sehr geehrter Herr Lars Haider,

als iranischer Oppositioneller im deutschen Exil kritisiere ich Ihren veröffentlichten Beitrag über das IZH (v. Herrn Jens Meyer-Wellmann, am 11.5.2020).

Die Terrororganisation „Hizbollah“ war eine Stütze der Aktivitäten des iranischen IZH und der IGS in Deutschland. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes soll die Finanzierung des IZH aus dem Iran über das „Beyt-e rahbar“ –  das Büro des Revolutionsführers Ali Khamenei – gesteuert werden. Der von ihm direkt bestellte IZH-Leiter, Mohammad Hadi Mofatah, ist für den staatlichen Export der islamistischen Revolution nach iranischem Vorbild in Europa und auch ideologisch für die Förderung und den Schutz der Handlanger-Organisation der iranischen „Revolutionsgarde“, der Hizbollah, hierzulande unmittelbar verantwortlich.

Der ehemalige Revolutionsgardist Mofatah schrieb kurz nach der Einstufung der „Hizbollah“ als terroristisch einen offenen Protest-Brief an Bundespräsident Steinmeier, der den Vorstand der „Islamischen Gemeinschaft der Schiiten“ (IGS) im April 2018 im Schloss Bellevue empfangen hatte. Mofatah nutzt diesen Brief, in dem die „Hizbollah“ überhaupt nicht erwähnt wird, vor allem dazu, die deutsche Öffentlichkeit und Presse zu erreichen.

Mit Lügen, Heuchelei und Verdrehungen zeichnet Mofatah ein unrealistisches Bild der polizeilichen Durchsuchung der Institutionen der „Hizbollah“, die in vielfältiger Verbindung mit dem schiitischen Islamverband IGS steht. Mofatah schreibt: “Was taten Polizisten mit dem Koran? Die Durchsuchungen sind auf eine Weise durchgeführt worden, in der der Respekt gegenüber der Gebetsstätte der Muslime und des Koran als ihre heilige Schrift grob missachtet wurde.” Die angebliche Beleidigung des Korans im Fastenmonat Ramadan soll dazu dienen, nicht schiitische Muslime in Deutschland gegen die behördlichen Sicherheitsmaßnahmen gegen die „Hizbollah“ zu mobilisieren.

Neben der verlogenen Aussagen Mofatahs äußert sich auch IGS-Vorstandsmitglied und IZH-Sprecher, Mohammad Ale Hosseini, gegenüber dem Hamburger Abendblatt am 11.5.2020. Ale Hosseini, der durch seine Funktionen im IZH und der IGS, die mittelbar für die Organisation der iranischen antisemitischen Al-Quds-Märsche in Berlin mitverantwortlich ist, auf denen Israel und jüdische Menschen weltweit mit Vernichtung bedroht und beleidigt werden, behauptet, dass „Koran-Teile […] nach den Durchsuchungen auf dem Boden vorgefunden“ worden seien. “So etwas ist in keinem Gotteshaus hinnehmbar und beschämend, unabhängig davon, ob es eine Kirche, Synagoge, Tempel oder Moschee ist.“

Und das ausgerechnet aus dem Mund eines Repräsentanten der Ayatollahs, die seit 41 Jahren regimekritische schiitische Muslime und religiöse Minderheiten und Bahaiis im Iran verfolgen und unterdrücken, da sie angeblich mit Israel und den USA in Verbindung stehen sollen. Das IZH und die IGS sind zu schließen.

Lieber Herr Haider, ich bitte Sie meinen offenen Brief an Sie als Kommentar in Ihrer Zeitung zu publizieren.

Herzlichen Dank

Dr. Kazem Moussavi

Berlin, 12.5.2020