Die deutsche Außenministerin sollte ihre Zusammenarbeit mit dem iranischen Lobbyisten Adnan Tabatabai beenden!

Während Annalena Baerbock zur deutschen Geisel Jamshid Sharmahd in Teheran, dem unmittelbar die Hinrichtung droht, schweigt und nur auf Twitter mit Lippenbekenntnissen die Terrorattacke auf Salman Rushdie verurteilt, ohne dabei ein Wort über Khomeinis Mordaufruf gegen Rushdie zu verlieren, traf sich aber gern am 16. Juli 2022 mit dem Iran-Lobbyisten Adnan Tabatabai, der mutmaßlich direkten Zugang zum Revolutionsführer und anderen Machthabern im Iran hat.

Es ist ebenso zu kritisieren, dass die so genannten sicherheitsstrategischen Projekte des Iran-Lobbyisten vom Auswärtigen Amt mitfinanziert werden.

   

Es sollte auch beachtet werden, daß Adnan Tabatabai am 2.7.2016 auf Twitter den iranischen antisemitischen Alquds-Marsch in Berlin, auf dem die Auslöschung Israels propagiert wird, verteidigte. Er schrieb: “Antisemitische Entgleisungen beim Quds-Tag sind nicht zu entschuldigen. Die Demo darauf zu reduzieren auch nicht.” Tabatabei hat seinen Quds-Tweet später ohne inhaltliche Begründung gelöscht (siehe Tweet von Björn Stritzel).

Unter den bekannten iranischen Top-Lobbyisten wie Ellie Geranmayeh, Rouzbeh Farsi, Esfandyar Batmanghelidj, Bijan Khajehpour, David Jalilvand und Meysam Behroush, die sich über Jahre laut dem renommierten Iran-Experten Hassan Dai in den USA mit dem European Foreign Relations Council beschäftigten, genießt Adnan Tabatabai, der Leiter der iranischen Beratungsfirma für Nahost-Angelegenheiten “Carpo” in Bonn die besondere Unterstützung der Bundesregierung und der deutschen Medien. Als so genannter Analyst und Iran-Experte berät Tabatabai Bundesministerien, Bundestag und politische Stiftungen und ist außerdem gern gesehener Gast und oft veröffentlichter Journalist in den deutschen Mainstream-Medien. Bei seinen häufigen Reisen in den Iran wird er außerdem von Regime-Agenturen und -Medien interviewt.

Adnan Tabatabai gehört den religiös-aristokratischen Machtstrukturen der islamischen Republik (um die Familien des Ayatollah Rouhollah Khomeini und des Ex-Präsidenten MohammadKhatami) an. Sein verstorbener Vater, Sadegh Tabatabai, war Regierungssprecher und Minister sowie Sonderbotschafter Irans in Deutschland (1979 bis 1982). “Zuletzt war er mit der Beschaffung von Rüstungsgütern betraut und als Sonderbotschafter der iranischen Regierung auf Auslandsreisen. In diesem Zusammenhang war er in Deutschland 1982 und 1983 in Skandale um Waffenhandel und Drogenschmuggel verwickelt. 1982 zog sich Tabatabai nach eigenen Aussagen aus der Politik zurück, wurde aber am 8. Januar 1983 mit 1,65 Kilogramm Rohopium in seinem Koffer am Düsseldorfer Flughafen von Zollbeamten festgehalten und auf Kaution freigelassen.”, Wikipedia.

(Das Bild unten wurde zuerst auf der FB-Seite von Mohammad Khatami veröffentlicht, das von der Regime-Webseite Jamaran.ir entnommen wurde.)

 

Adnan Tabatabai distanziert sich nicht von dieser problematischen Politik seines Vaters, sondern bewundert ihn. Adnan widmete sein Buch „Morgen in Iran“ seinem Vater, s. Blick ins Buch bei Amazon.

Adnan Tabatabai und seine Freunde haben mit dem Frankfurter iranischen Bankier Nader Maleki in Deutschland, trotz der Sanktionierung des iranischen Terror-Regimes, mehrere “Iran-Europe Forum” genannte Wirtschaftskonferenzen organisiert, an denen Funktionäre, Wirtschafts- und Finanzexperten des korrupten Mullah-Regimes teilgenommen haben. Dabei wurden unter anderem Omid Nouripour, Barbara Slavin und Enrique Mora, die sich für die bedingungslose Aufhebung der Sanktionierung von Geschäften mit dem Iran eingesetzt haben, als Referent:innen eingeladen.

Adnan Tabatabai und seine Iranlobby-Kontakte versuchen, die iranischen Oppositionskräfte, die sich für einen demokratischen, säkularen und atomraketenfreien Iran einsetzen, in der Politik und Öffentlichkeit unsichtbar zu machen und sich selbst als “Regimekritiker”, die sich angeblich für die “Menschenrechte” einsetzen, für salonfähig erklären zu lassen, wobei sie als Unterstützer der bloß so genannten Reform-Kräfte innerhalb des islamistischen Systems loyal zur religiösen Verfassung und zum Erhalt des Systems der Herrschaft des Rechtsgelehrten (Velayat-e Fagih/Ali Khamenei) stehen.

Adnan Tabatabai titulierte das klerikalfaschistische System als “Iran – die widerstandsfähige Revolution“. Er zitierte während der Proteste im lran 2019 auf Twitter unkommentiert die Selbstrechtfertigung der Revolutionsgarde für ihren Terror gegen die iranische Bevölkerung. Bei diesen Protesten wurden mindestens 1500 wehrlose und friedliche Demonstrant:innen auf den Straßen willkürlich getötet und mehr als 8000 Protestierende inhaftiert.

Adnan Tabatabai verbreitete außerdem während der Proteste im Iran 2019 die Position des iranischen Regimes zur iranischen Oppositionsgruppe MEK, dass diese wegen ihrer Rolle im Iran-Irak-Krieg bei Iranern heute “verhasster als al-Kaida und der IS” sei, NZZ, 14.1.2019. Dies verlautbarte er, obwohl das Regime mutmaßlich Funktionären von Al-Kaida und des IS in Teheran Schutz gewährt.

Das Bild zeigt Tabatabai beim Kulturdialog auf der Hafez-Veranstaltung der Konrad Adenauer-Stiftung in Weimar, der Partnerstadt von Shiraz. Erster von Links: Bijan Khajehpour (Atieh International, Wien), zweiter von rechts Rouzbeh Parsi, der Bruder Trita Parsis, Mitglied von NIAC, Universität Lund in Schweden.

Einschlägige Quellen und Hassan Dai berichten, dass das Iran-Lobby-Netzwerk und NIAC nicht nur vom Mullah-Außenministerium und vom Öl-Ministerium der IRI, sondern auch von großen US-Energieunternehmen, vom “Ploughshares Fund”, von der Quincy-Institution und von scheinbar progressiven Organisationen und Personen in Europa und den USA, die sich gegen Sanktionen einsetzen, unterstützt wird.

Das Carpo-Institut gibt auf Twitter selbst an, dass es vom deutschen Außenministerium gefördert wird: “Wir präsentierten #Tafahum_wa_Tabadul, das Multi-Track Dialogprojekt für regionale Integration in Westasien und der Arabischen Halbinsel, in Kooperation mit der @Gulf_Research Center Foundation und gefördert durch @AA_stabilisiert.”

“Tafahum_wa_Tabadul” bedeutet auf Deutsch “Verständnis und Austausch” und ist ein Deckname für “Dialog und Kooperation” in der Region, in der das antisemitische Regime von der deutschen Politik als strategischer Partner und Garant der Stabilität angesehen wird.

Adnan Tabatabai sagte am 12. Juli 2016 in einem Interview mit der Regime-Zeitung JamaranNews: “Die Europäer sind daran interessiert, den Iran kennenzulernen. Sie haben erkannt, dass das Problem des Extremismus in der Region von Saudi-Arabien verursacht wird.” Er bezeichnete 2015 Saudi-Arabien als größten Feind des Atomabkommens (khabaronline.ir).

Adnan Tabatabai sagte in einem weiteren Gespräch mit Khabar Online, dass der Iran und die USA keine gemeinsamen Interessen hätten. Der Iran solle den Beziehungen zu Europa, darunter notwendigerweise zu Deutschland, Aufmerksamkeit schenken. Und die konstruktive Kooperation zwischen Iran und Europa sei der einzige Weg, um das Atomabkommen zu retten, DW-Persisch, 5.2.2019.

Adnan Tabatabai exkulpierte außerdem als “Iran-Experte” im Interview mit T-Online am 3.1.2020 den getöteten terroristischen Alquds-Brigadechef GhassemSoleimani, der in den meisten Ländern der Welt als “Massenmörder von Syrien” bekannt ist. Er sagte: “Es gibt im Iran eine reguläre Armee und daneben die Revolutionsgarden – eine Eliteeinheit, die zu Beginn der Revolution 1979 gegründet wurde, um die Revolution und die Islamische Republik zu schützen. Diese Truppe hat noch eine Auslandseinheit, die Al-Quds-Brigaden […]. Ghassem Soleimani ist generell für seine und die Rolle der Al-Quds-Brigaden in Syrien als Unterstützung für Assad bekannt […]. [E]r wurde dafür gefeiert, den IS im Irak entschieden zurückgedrängt zu haben […]. Das hat ihn im Iran zu einer bedeutenden Person gemacht – nicht nur für die politische Elite, sondern auch für die Bevölkerung.” Tatsächlich wurden Plakate mit Soleimanis Konterfei auf den Straßen der iranischen Städte von der protestierenden Bevölkerung zerrissen und verbrannt.

Adnan Tabatabai hat laut meinen Recherchen in deutschen Medien kein Wort über den Wiener Mullah-Diplomaten Assadullah Assadi, der von einem belgischen Gericht wegen des iranischen Staatsterrorismus zu 20 Jahren Haft verurteilt worden ist, verloren. Er schweigt außerdem zum Fall des früheren Justizbeamten und Folterer im Gefängnis Karaj, Hamid Nouri, der wegen der Mitwirkung am Massenmord an tausenden politischen Gefangenen 1988 im Iran von einem Stockholmer Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden ist. Der Hinrichtungspräsident Ibrahim Raisi gehörte damals dem von Ayatollah Khomeini bestellten Todeskomitee an.

Es ist bedauerlich, dass Frau Baerbock einen Propagandisten des Massenmörders Ghassem Soleimani, dessen Hauptziel es war, den jüdischen Staat Israel zu vernichten, hofiert hat.

Baerbock kooperiert mit einem Sprachrohr des Regimes, das den Nahen Osten in Schutt und Asche gelegt hat, während sie sich von iranischen demokratischen Oppositionellen, die für Freiheit, Menschenrechte, Gleichberechtigung und Säkularismus in einem atomraketenfreien Iran kämpfen, stark distanziert.

Baerbock und die Bundesministerien sollten ihre Zusammenarbeit mit Adnan Tabatabai unbedingt beenden.

Dr. Kazem Moussavi

Sprecher der Green Party of Iran

16.8.22