Der iranische Kulturminister, der dem Kabinett des angeblich moderaten Präsidenten Hassan Rouhani angehört, hat das Konzert des isralisch-argentisch-palästinensischen Dirigenten Daniel Barenboim in Teheran untersagt. Das Kulturministerium begründete sein Auftrittsverbot damit, dass es Israel nicht anerkenne und nicht mit Künstlern “des zionistischen Regimes” zusammenarbeite. Das Konzert sollte unter der Schirmherrschaft des Bundesaußenministers Walter Steinmeier stattfinden, der nach dem Atomdeal im Oktober nach Iran reisen will.

Barenboims pseudoprovokative Geste ist ebenso wie sein Ramallah-Konzert und seine Wagner-Inszenierungen in Israel als weiterer Versuch zu verstehen, seiner Israel-feindlichen Haltung Ausdruck zu verleihen und das Ansehen Israels zu diskreditieren.

Es ist ein Skandal, dass Barenboim ungeachtet dessen, dass das iranische Regime am 27.8. Konzertveranstaltungen an allen iranischen Hochschulen strikt verboten hat, am selben Tag mitteilte, er wolle mit seiner Berliner Staatskapelle in Teheran auftreten. Zusammen mit dem iranischen Staatsorchester, dessen Musiker ausschließlich Männer sind. Barenboim ignoriert, dass das Regime Tausende iranischer Künstler und Musiker hingerichtet, inhaftiert oder ins Exil getrieben hat sowie die dramatische Verfolgungs- und Hinrichtungswelle im Iran seit dem Atomdeal.

Es sollte den Appeasement-Betreibern eine Lehre sein, dass sowohl die so genannten Reformisten als auch die Hardliner im Iran dieselben vernichtungsantisemitischen Standards teilen. Ihnen reicht die explizit Israel-feindliche Haltung von Barenboim noch immer nicht aus. Von seinen jüdischen Kooperationspartnern wie Barenboim verlangt das Regime mindestens deren Ablehnung des Existenzrechts Israels, damit sie im Iran auftreten dürfen.

Kazem Moussavis Foto.
Es ist jetzt die kulturelle und menschenrechtliche Aufgabe des Außenministers, seine geplante Iran-Reise aufgrund des antizionistischen und antisemitischen Auftrittsverbots für Barenboim und der Hinrichtungen unter der Rouhani-Regierung umgehend abzusagen.