Deutschlands Kooperationspartner Al-Mustafa: Wie die islamistischen Netzwerke des Iran in Deutschland operieren

Das Bundesfamilienministerium behauptet, dass es durch seine – ob nun direkte oder indirekte – Förderung des Al-Mustafa-Workshop der IGS keinen Islamismus fördere. Das stimmt so nicht. Die Bundesregierung verschließt die Augen davor, dass das Teheraner Regime längst islamistisch-antisemitische Institutionen und Netzwerke hierzulande aufgebaut hat. Die Mullahs verbreiten Fundamentalismus und Antisemitismus durch ihre Schia-Programme an den deutschen Universitäten und vom Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) aus, sowie über mehr als 150 von der IGS dirigierte Moscheen und Kultur- und Integrationsvereine in Deutschland.

Das Regime hat vor, diese Aktivitäten zusätzlich durch das so genannte religiös-wissenschaftliche Al-Mustafa-Institut in Berlin zu expandieren. Dabei nutzt es den Aufstieg der Rechtspopulisten und die direkt oder indirekt mit dem iranischen hegemonialen Krieg im Nahen Osten verbundenen terroristischen Aktivitäten des IS in Deutschland und ganz Europa propagandistisch aus. Ganz zu schweigen davon, dass das Regime schon seit langem eng mit extremen rechten und antisemitischen Gruppen einschließlich explizierter Neonazi-Organisationen in europäischen Ländern zusammenarbeitet.

     

Irans islamistische Aktivitäten in Deutschland werden systematisch von der dem Büro des Revolutionsführers unterstellten “Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen” im Propaganda-Ministerium “Wezarat Erschade- Islami“ koordiniert und gesteuert. Die Organisation agiert mittels zwölf extremistischer Unterorganisationen und Kaderschulen in Deutschland. Darunter befinden sich:

“Die islamische Akademie in Deutschland (IAD)” unter der Leitung Hamidreza Torabis ist eine Filiale der fundamentalistischen Lehrinstitution „Hozeh Elmieh“ in Qom. Die IAD vertrat bis zum letzten Jahr außerdem die Qomer Al-Mustafa-Universität in Deutschland, deren offizielles Institut in Berlin im Sommer 2016 installiert wurde. Mahdi Esfahani, Leiter des Al-Mustafa-Instituts, gehörte zu den Dozenten der IAD. Er war gleichzeitig der von der Berliner Kulturabteilung der iranischen Botschaft bestellte Schia-Juniorprofessor am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster (ZIT). Mahdi Esfahani steht in enger Verbindung mit Ayatollah Alireza Aerafi, dem Vorsitzenden der Al-Mustafa-Universität, der zudem „Hozeh Elmieh“ in Qom leitet. Aerafi ist Mitglied des Wächterrats der islamischen Republik und ist vom Religionsführer als Emam des Freiheitsgebets in der heiligen Stadt Qom eingesetzt worden.

Die „Universität für Religion und Denomination (URD)“, unter der Leitung Abdolhassan Nawabs besitzt außerdem eine so genannte „Gesellschaft für den interreligiösen Dialog“, die sich speziell mit Christen beschäftigt. Die URD bildet das Fachpersonal mit Fokus auf die schiitische Kultur aus, um im Kontext des Kulturrelativismus die Kooperationen mit Universitäten in Europa mit den iranischen Kaderschulen voranzutreiben. Die URD ist bereits Kooperationspartner der Universitäten Münster, Frankfurt, Potsdam, Paderborn, Osnabrück, Wuppertal, Nürnberg, Freiburg und der HU- und FU-Berlin.

Der Direktor der URD, Abdolhassan Nawab, Hamidreza Torabi (Hozeh Elmieh bzw. IAD), der Vertreter der IGS, Dawood Nazirizadeh und der iranische Botschafter Ali Majedi waren im Mai 2017 Gäste von Außenminister Gabriel auf der Konferenz „Friedensverantwortung der Religionen“ im Auswärtigen Amt (Photo von Bild.de).

   

“Das „Internationale Zentrum der Ahl-e Byt (majma-e jahani Ahl-e Beyt)”, unter dem Vorsitzenden Ayatollah Mohammad Hassan Akhtari hat die Aufgabe, die Gläubigen anderer Religionen für den iranischen Schiismus zu gewinnen. Die schiitische Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGS) unter der Verantwortung Mahmoud Khalilzadehs ist Mitglied des Zentrums. Khalilzadeh sagte 11.10.2015 zu FarsNews: “Der Aufstieg von ISIS hat die Aktivitäten der Salafisten in Deutschland gelähmt und blockiert und uns die Rahmenbedingungen für das Angebot der schiitischen Aktivitäten im Sinne der Ahlul Bayt (Apokalypse) bereitgestellt.”

“Das Weltforum für die Annäherung islamischer Konfessionen (Majmae jahani taghrib mazaheb-e Islami)” betreibt zudem eine eigene Universität für islamische Konfessionen in Teheran, die der ähnlich wie die URD fungiert. Dieses Forum unter Leitung Ayatollah Mohsen Arakis ist auf die Sunniten weltweit konzentriert. Mohssen Araki war langjähriger Leiter des islamischen Kollegs in London, eine Filiale von Al Mustafa und ein Sammelpunkt für Islamisten. Araki kennt die Strukturen der islamistischen Vereine und Kulturinstitute in Europa und Deutschland gut. 

“Das Büro für islamische Propaganda in Qom (Daftar tablighat islami)” ist für die Auswahl und Versendung der Mullahs und Referenten für Veranstaltungen und Workshops an den Universitäten in Deutschland und im europäischen Raum verantwortlich.

In der “Organisation für Annäherung und Verbindung der Religionen” befinden sich Vertreter des iranischen Außenministeriums. Dort werden die Aktivitäten der “Kulturabteilungen“ im Ausland festgelegt. Die Kultur-Attachés halten sich an diese Vorgaben. Sie organisieren unter anderem Diskussions- und Kulturveranstaltungen für Abgeordnete, Studenten, Lobbyisten, Vereine und Iran-Reisen. Alle diese Aktivitäten werden von der Regimepresse, Propagandisten und den Geheimdiensten im In- und Ausland massiv unterstützt.

In Deutschland fungiert die IGS als politische Organisation des IZH. Der Leiter des IZH, Ayatollah Ramazani, vertritt den Religionsführer in Europa und ist tatsächlich hauptverantwortlich für die politisch-religiösen Aktivitäten des islamistischen Regimes in Deutschland.

    

Ramazani sagte in einem Treffen mit libanesischen Geistlichen in Beirut am 18. Juli. 2017: „Die Aktivitäten des Islamischen Zentrum Hamburg sind vor allem darauf konzentriert, die Muslime zur Einheit einzuladen und sich auf den Kampf gegen den zionistischen Feind als den Hauptfeind der islamischen Nation zu fokussieren.“ PressShia Agency

Die Kosten für den Propagandakrieg der internationalen Al-Mustafa-Zentren und die oben genannten Organisationen betragen pro Jahr Milliarden von Dollar. Sie werden vor allem durch das „Setad ejraye farman emam“ – das Imam-Exekutivkomitee – finanziert. Dahinter verbirgt sich – wie in einem ausführlich recherchierten Bericht von Reuters dargelegt wurde – ein Firmenimperium, das über ein Vermögen von knapp 100 Milliarden Dollar verfügt und allein von Khamenei kontrolliert wird.

Das Berliner Al-Mustafa-Institut wird mit seiner ideologischen Lehre und seiner hervorragenden finanzielle Ausrüstung versuchen, geeignete Al-Mustafa-Studenten, Absolventen und Missionare nach und nach als bedingungslose Anhänger des iranischen Regimes und für dessen Expansionspolitik zu rekrutieren. Al-Mustafa-Studenten wurden in den iranischen Kriegen in Syrien, Jemen und Irak eingesetzt. Sie haben außerdem auch weltweit an Al-Quds-Demonstrationen gegen Israel teilnehmen müssen.

Die IGS ist der Hauptorganisator des antisemitischen Al-Quds-Marsches in Berlin. Sie und Al Mustafa sind Vertreter eines Regimes, das die Menschen im Iran unterdrückt und die Kultur und Wissenschaften konsequent islamisiert. Jegliche Kooperation mit und Förderung von Regime-Projekten ist umgehend zu beenden.

– Nach Information von IAM hat die IGS zum Al-Mustafa-Workshop in Berlin unter anderem Ayatollah Mohsen Araki, den Leiter des Weltforums für die Annäherung islamischer Konfessionen, eingeladen.