Bajszel steht – gegen den Hass aus Teheran und Gaza

Wenn in Berlin eine israelsolidarische Kneipe wiederholt bedroht wird, ist das kein lokaler Zwischenfall. Es trifft den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer Demokratie.

Antisemitismus auf deutschen Straßen

Deutschland erlebt die gefährliche Wiederkehr des offenen Judenhasses – nicht mehr versteckt, sondern laut, sichtbar, aggressiv. Auf deutschen Straßen ertönen wieder Parolen, die direkt aus den Lautsprechern der Ayatollahs und ihren vernichtungsantisemitischen Al-Quds-Inszenierungen in Teheran stammen: „Free Gaza – Free Palestine“, „Kindermörder und Frauenmörder Israel“, „From the river to the sea“ und „Völkermord in Gaza“. Diese Slogans, getragen von islamistischen und antiisraelischen Netzwerken, bringen den Vernichtungswillen des iranischen Mullah-Regimes und seiner Hamas-Verbündeten mitten in deutsche Städte. Sie sind keine Meinungsäußerung – sie sind eine Kampfansage an unsere freiheitliche Demokratie, an alle, die an der Seite Israels und der Jüdinnen und Juden stehen. Sie sind ein Angriff auf die Zivilisation selbst.

Diese antiisraelischen Demonstrationen beschränken sich nicht auf die Zeit des zweijährigen Gaza-Konflikts. Auch nach dem jüngsten Waffenstillstand werden auf Protesten wie „United4Gaza“ in Berlin und anderen Städten erneut solche Parolen skandiert, Symbole gezeigt und Hetze verbreitet. Das zeigt: Der Hass wird gezielt fortgesetzt und normalisiert, auch in Friedensphasen.

Bajszel – Symbol der Haltung

In Neukölln, im Herzen Berlins, ruft inzwischen ein Flugblatt offen zum Mord auf – nur weil eine kleine Kulturkneipe, Bajszel, Haltung zeigt. Sie sagt: Wir stehen gegen Antisemitismus. Wir stehen an der Seite Israels. Was vor wenigen Jahren undenkbar schien, ist heute Realität: Menschen werden bedroht, weil sie sich gegen Hass und Terror stellen.

Die Täter kleben Fotos der drei Betreiber auf Drohflyer, markieren sie mit Symbolen aus dem Propagandarepertoire der Hamas – roten Dreiecken, wie sie Terroristen verwenden, um Anschlagsziele zu kennzeichnen. Es ist Einschüchterungsterror, importiert aus der Ideologie der iranischen Revolutionsgarden, die Hamas, Hisbollah, Huthi-Milizen und Hashd al-Shaabi finanzieren, ausbilden und bewaffnen – alles Teil derselben mörderischen Achse, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist.

Wer glaubt, das sei ein Randphänomen, irrt gefährlich. Diese Welle des Hasses wird gezielt genährt: von Sympathisanten der Hamas, von Mullahs in Teheran, die ihre Hetze über Satelliten, soziale Netzwerke und islamistische Vereine und Lobbystrukturen verbreiten, und von antiisraelischen Gruppen innerhalb der westlichen Linken oder bestimmter Szenegruppen, die diesen Terror verharmlosen, indem sie sich als „kritische Stimmen“ und “Humanist:innen” tarnen. Doch Kritik endet dort, wo Mordaufrufe beginnen. Wer Flugblätter mit Zielscheiben verteilt, handelt praktisch unterstützend für gewaltbereite Strukturen – und muss strafrechtlich verfolgt werden.

Bajszel steht heute symbolisch für eine andere politische Kultur – für ein Land, das nicht vor Antisemitismus und Islamismus kapituliert, das sich nicht einschüchtern lässt. Diese Kneipe ist mehr als ein Lokal. Sie ist ein Ort der Haltung, an dem Menschen unterschiedlicher Herkunft, wahre Antifaschist:innen, Feminist:innen, Queer-Personen und iranische Oppositionellen und Regimegegner:innen zusammenkommen, um zu sagen: Wir werden nicht schweigen, wenn Antisemitismus wieder auf die Straße getragen wird. Dass gerade dieser Ort ins Visier der Feinde der Freiheit geraten ist, ist kein Zufall.

Politik, Polizei und Medien sind gefordert

Jetzt sind die politischen Institutionen gefordert – mit Klarheit, Mut und Konsequenz zu handeln:

Regierung und Senat müssen klarstellen: Die Sicherheit israelsolidarischer Orte ist Teil der wehrhaften Demokratie.

Polizei, Staatsschutz und Justiz dürfen antisemitische Straftaten nicht länger als „politischen Protest“ verharmlosen. Jede Drohung, jeder Anschlag, jedes antisemitische Symbol muss dokumentiert, verfolgt und bestraft werden – mit der gleichen Härte, wie bei Angriffen auf Synagogen, Moscheen oder Kirchen.

Auch die Medien tragen Verantwortung: Wer Antisemitismus als „Konflikt zwischen zwei Seiten“ verharmlost, macht sich mitschuldig an der sprachlichen Normalisierung des Hasses. Redaktionen müssen Täter klar benennen – Islamisten, Hamas-Apologeten, Anhänger des Mullah-Regimes – und die Grenzen zwischen legitimer Kritik und Gewaltaufrufen deutlich markieren.

In der öffentlichen Debatte richtet sich der Fokus häufig auf den rechten Antisemitismus – und zu Recht. Doch der aus Teheran genährte Hass, seine Vollstrecker und Sympathisanten der Hamas werden meist nur am Rand erwähnt oder gar verschwiegen. Die Angriffe auf Bajszel zeigen zudem: Es besteht eine ideologische Vernetzung zwischen bestimmten linken Milieus, antiisraelischen Aktivist:innen und den Kräften des iranischen Regimes, die Hass und Terrorismus systematisch fördern und relativieren. Ebenso wird der Antizionismus innerhalb bestimmter linker Milieus oft verharmlost oder ideologisch relativiert. Diese einseitige Wahrnehmung verschleiert die Realität: Der Hass auf Israel kommt von vielen Seiten – und er ist immer tödlich.

Kein Schweigen mehr

Die entscheidende Frage lautet: Wie reagiert die Gesellschaft? Wird sie erneut wegsehen, wenn Juden, Israelis oder ihre Unterstützer bedroht werden? Oder begreifen wir endlich: Der Kampf gegen Antisemitismus ist kein „jüdisches Anliegen“, sondern ein deutscher Auftrag – geboren aus der bitteren Geschichte des Holocausts, ein moralischer Imperativ unserer Demokratie.

Wer heute die Hamas und ihre Sympathisanten verharmlost, verteidigt – bewusst oder unbewusst – die Agenda des Mullah-Regimes. Wer schweigt, wenn eine israelsolidarische Kneipe mit dem Tod bedroht wird, schweigt auch, wenn die nächste Synagoge brennt. Deshalb müssen wir jetzt laut sein – lauter als der Hass, lauter als die Angst.

Auch säkulare Musliminnen und Muslime in Deutschland sind jetzt gefordert: Sie dürfen nicht länger schweigen zu Antisemitismus, Islamismus und dem Antizionismus derjenigen, die unter dem Ruf „Free Gaza“ Hass verbreiten. Denn deren Hetze gefährdet nicht nur Orte wie die Bajszel, sondern auch das friedliche Zusammenleben in diesem Land. Schweigen heißt mitmachen. Stehen wir auf – gemeinsam, für Freiheit und gegen den Hass.

Deutschland darf nie wieder zu einem Land werden, in dem Jüdinnen und Juden, oder jene, die an ihrer Seite stehen, um ihr Leben fürchten müssen. Es geht nicht nur um Bajszel in Neukölln. Es geht um die moralische Integrität dieser Republik.

Bajszel steht – mit ihr die Freiheit. Solidarität mit Bajszel ist Solidarität mit Israel. Solidarität mit Israel ist Solidarität mit der Freiheit – auch mit der iranischen Bevölkerung, die für Jin, Jiyan, Azadî kämpft. Freiheit heißt: Kein Fußbreit dem Antisemitismus – weder der Hamas noch den Mullahs von Teheran, und schon gar nicht in unserer Demokratie, deren Staatsräson die Sicherheit Israels ist.

Kazem Moussavi