Redetext von Kazem Moussavi gegen die antisemitische Nakba-Demonstration in Berlin, 15.05.2025 -NeverAgainBerlin
Liebe Antifaschist:innen, liebe Freund:innen,
ich stehe hier als iranischer Oppositioneller – und sage, dass es ein Skandal ist, dass die Berliner Behörden die antisemitische Nakba-Demonstration nicht verboten haben. Trotz der nachweislich unvermeidlichen Hassparolen, der Gewaltverherrlichung und der Übergriffe! Für die „Nakba“-Demo mobilisiert seit Wochen die in Deutschland verbotene Organisation Samidoun über den Schein-Account „Nakba77“, der Verbindungen zur terroristischen PFLP.
Diese Demonstration bedeutet nicht Solidarität mit den von der Hamas unterdrückten Menschen in Gaza.Sie ist ein unter dem Vorwand der Nakba aus Antisemitismus generierter Aufmarsch wie der Al-Quds-Marsch der Teheraner Mullahs, um die Gründung Israels zu delegitimieren. Der Aufmarsch verfolgt dasselbe Ziel wie das Regime im Iran: Delegitimierung, Dämonisierung und Vernichtung Israels.
Diese Demonstrationen werden ästhetisiert: folkloristisch oder im anachronistischen Revolutionslook, mit Symbolen, Trommeln, rhythmischen Sprechchören und affektgeladener Entschlossenheit. Hinter der emotionsgeladenen Inszenierung eines vermeintlich „sexy-Widerstands“ verbirgt sich nicht selten ein autoritäres Denken, das mit Gewaltandrohung und ideologischer Intoleranz einhergeht.
Die Keffiyeh wird vermeintlich als Zeichen von Antikolonialismus getragen – dasselbe Symbol, das auch Ali Khamenei als Ausdruck seiner antisemitischen und antiwestlichen Ideologie nutzt. Die Romantisierung von Terror-Milizen und Märtyrertum gehört zum politischen Style, vor allem in links- und rechtsidentitären sowie antiimperialistischen Milieus. Häufig werden diese Symbole ohne jedes Bewusstsein für die dahinterstehenden menschenverachtenden Ideologien übernommen.
Mit Rufen wie „Von Berlin bis Gaza: Intifada“ und “until total Liberation“ wird der einzige demokratische Staat im Nahen Osten attackiert und damit faktisch die Vernichtungspolitik des iranischen Regimes unterstützt.
Deshalb sagen wir heute unmissverständlich:
· Nein zu Islamisten und Antisemiten jeglicher Couleur!
· Nein zu Unterstützern von Hamas, Hisbollah und den Mullahs!
· Nein zu den Ideologen des Antizionismus, die auch unsere Sicherheit bedrohen!
Nein zur Relativierung des Pogroms vom 7. Oktober 2023. An diesem Tag ermordete die Hamas – unterstützt vom Mullah-Regime – über 1.200 Menschen in Israel. Weder Kinder noch Alte wurden verschont. Bis heute hält die Hamas 59 Geiseln im Gazastreifen fest. Ihre umgehende Freilassung ist nicht verhandelbar!
Wir stehen auch an der Seite der unterdrückten Menschen in Gaza:Frauen, Homosexuelle, Andersgläubige, säkulare Oppositionelle – sie alle sind Opfer des islamistischen Hamas-Terrors.
Derzeit protestieren mutige Menschen in Gaza gegen die Hamas und fordern ein freies Palästina in Frieden mit Israel. Dies verschweigen die Nakba-Demonstrant:innen. Sie tarnen sich als „Menschenrechtsaktivisten“, sind aber Sprachrohre der Hamas und der Mullahs.
Wer für die Rechte der Palästinenser kämpft, muss sich gegen Hamas, Islamischen Dschihad, Hisbollah und das Regime in Teheran stellen, das diese Terrorgruppen finanziert, bewaffnet und ideologisch nährt.
Liebe Freundinnen und Freunde,
die humanitäre Katastrophe in Gaza wurde von der Hamas initiiert. Sie missbraucht Frauen und Kinder als Schutzschilde, versteckt Kämpfer in Krankenhäusern, Schulen und Moscheen und instrumentalisiert ihre Opfer für antisemitische Propaganda.
Deutschland hat die moralische Pflicht, endlich Haltung zu zeigen: Solidarität mit Israel – ohne Wenn und Aber!
Ich kritisiere auch die Israelpolitik der Partei Die Linke. Seit Jahren betreibt sie Appeasement mit einem religiösen Regime, das Frauen, Minderheiten, Homosexuelle und linke Andersdenkende unterdrückt, verhaftet, foltert und hinrichtet.
Unter dem Deckmantel von „Solidarität mit Palästina“ und in einer perfiden Täter-Opfer-Umkehr hat Die Linke das JDA-Papier adaptiert, das von den Propagandamedien des Genderapartheid-Regimes gefeiert wird. So relativieren sie Antisemitismus, befördern BDS-Kampagnen, antizionistische Ausschreitungen an Universitäten und Boykott-Initiativen wie „GG 5.3“ in der deutschen Kulturszene. Diese Politik richtet sich gegen das Existenzrecht Israels, befeuert den Rechtsruck und gefährdet das jüdische Leben in Deutschland.
Menschenrechte im Iran und Israels Sicherheit gehören untrennbar zusammen. Wer Israel verteidigt, muss auch die Regimegegner: innen im Iran und die demokratische Opposition im Exil in Deutschland unterstützen.
Wer – wie gerade die Trump-Administration – mit den Mullahs Atomgespräche führt oder wie Europa den Snapback-Mechanismus des UN-Sicherheitsrats nicht aktiviert, schenkt dem Regime Zeit, um die Bombe zu bauen und Israel zu bedrohen und die Opposition weiter zu unterdrücken.
Die Frauen, die unter dem Banner von „Jin, Jiyan, Azadi – Frau, Leben, Freiheit“ gegen das Mullah-Regime kämpfen, verdienen unsere Unterstützung. Der Sturz des Regimes istdie Voraussetzung für Frieden im Nahen Osten und eine sichere Welt.
Darum fordern wir heute:
· Solidarität mit Israel.
· Solidarität mit der iranischen Freiheitsbewegung und ihren Frauen. Sie kämpfen für einen atomwaffenfreien Iran, für Gleichberechtigung, Demokratie und universelle Menschenrechte!
Lasst uns gemeinsam rufen:
Frau, Leben, Freiheit – Jin, Jiyan, Azadi im Iran!
Schluss mit antisemitischen Nakba- und Al-Quds-Märschen!
Free Gaza from Hamas – Free Lebanon from Hezbollah!
Nieder mit der Islamischen Republik und Khamenei!
Zan, Zendegi, Azadi!
Vielen Dank.
Dr. Kazem Moussavi
Berlin, 15.05.2025
Siehe: https://www.instagram.com/reel/DJuZWoFtIoD/?igsh=b3FhZjE1ZmY1ZjQ=