Die NZZ hat am 8.9. einen Artikel von Wiedemann und Hamadan “Irans Juden unter Khomeinys Schutz” veröffentlicht, nach dem gefährlichen Atom-Deal mit dem Iran und nach dem die Schweiz bereits die Iran-Sanktionen abgeschafft hat. Tatsächlich werden Minderheiten und Juden im Iran gravierend bedroht und unterdrückt, durch ein Regime dessen antijüdische und antiisraelische Ideologie ungebroche Staatsdoktrin ist.
Das islamische Regime und Ali Khamenei geben ständig öffentlich zu, dass sie vorhaben, Israel von der Weltkarte zu radieren. Der Antisemitismus hat eine wichtige Funktion in der Innenpolitik bei der Repression gegen Systemgegner. Oppositionelle, Frauen und homosexuelle Menschen werden als Spione für Israel und Amerika, als Juden und Unreine und Gottlose bezeichnet und bestraft.
Die Menschenrechtsorganisationen beklagen: „Die schlechten Bedingungen für religiöse Minderheiten im Iran haben sich unter dem neuen Präsidenten Rouhani noch einmal dramatisch verschlechtert. Rouhanis Regierung setzt die systematischen und grausamen Verfolgungen religiöser Gruppen wegen der Ausübung ihrer Religion fort.“ USCIRF
Es gibt im iranischen Vielvölkerstaat unter der Islamischen Republik keine zuverlässigen staatlichen Statistiken über die Zahlen religiöser und ethnischer Anteile an der Bevölkerung, da sie seitens des Systems als nicht legitim gelten und nicht anerkannt werden. Experten schätzten die Bevölkerung Irans im Jahre 2009 auf mehr als 70 Millionen. 88 Prozent der iranischen Muslime sind schiitischer und acht Prozent sunnitischer Glaubensrichtung, nur 2 Prozent der Bevölkerung gehören nichtmuslimischen Gruppen an.
1948 lebten etwa 80.000 Juden im Iran, heute sollen nur 20.000-30.000 Juden im Iran existieren. Im Pseudo-Parlament der Mullahs sind so genannte geduldete Minderheiten wie Zoroastrier, Christen und Juden mit jeweils einem symbolischen Sitz vertreten. Die Gründe für diese Duldung möchte ich kurz erklären:
Khomeini unterteilt in seinem Buch „Tahrir alwasileh“, das die Grundlage der Verfassung des islamischen Systems darstellt, alle Nicht-Muslime in „Kafaran Harbi“ und „Kafaran Dhimmi“.
Kafaran bedeutet „Ungläubige“ . Harbi, heißt „zum Kriege gehörend” und bezeichnet alle Nicht-Muslime, die nicht unter islamischer Herrschaft, sondern in der Dar al-Harb (Haus des Krieges) leben. Nichtmuslimische Untertanen des islamischen Staates nennt man im Gegensatz dazu Dhimmi (Schutzbefohlene).
Khomeini bewertet die Bahai-Religion als Kafar Harbi. Diese haben nur dann die Chancen zu überleben, wenn sie zum schiitischen Islam der Herrschaft des obersten Rechtsgelehrten “Welayat-Faghih” im Iran konvertiert sind. Juden, Christen und Zoroastrier gelten als Kafar Dhimmi, die nur durch einen “Kollaborationsvertrag” mit dem islamischen System und der Einhaltung von dessen Gesetzen und Shariia-Vorschriften ihr Leben schützen und ihre Religion im Iran eingeschränkt ausüben können. Die Zwangsverschleierung und Kleidungsvorschriften für Frauen sind natürlich auch gegen die Rechte und den Anschein von jüdischen Frauen und Minderheiten im Iran gerichtet.
Zu den am stärksten verfolgten religiöse Minderheiten “ohne Heiliges Buch” zählen die Bahai’i und die Derwische. Pogrome, willkürliche Inhaftierungen, gewaltsame Auflösungen religiöser Feste, Zerstörungen von Grabstätten und die Aberkennung der Staatsbürgerschaft von Andersgläubigen etc. sind an der Tagesordnung. In den letzten Monaten gab es oft Proteste von Derwischen in Teheran und im kurdischen Gebiet gegen die Auflösung ihrer religiösen Treffen und die Zerstörung von Gemeinden und Kirchen in Isfahan. Dutzende Demonstranten wurden durch Sicherheitskräfte verhaftet, ihnen drohen Folter und Hinrichtung.
Seit über 7 Jahren sitzen unrechtmäßig inhaftiert sieben Bahá’í-Führungsmitglieder im Gefängnis. Die internationalen Bemühungen der Menschenrechtsorganisationen für ihre sofortige Freilassung haben Rouhani und seine Justiz bis Dato ignoriert.