Al-Quds-Marsch-Teilnehmer 2019: Iranische IAD in Hamburg wird womöglich schliessen

Hamidreza Torabi, Leiter der Mullah-Kaderschule “Islamische Akademie in Deutschland (IAD)” wurde laut HozahNews im Juni 2019 aus seinem Amt durch den Ex-Revolutionsgardisten und neuen Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH), Mohammad Hadi Mofatah, verabschiedet.

Torabi war als das Gesicht des iranischen antisemitischen Al-Quds-Marsches in Deutschland bekannt. Trotz seines Fernbleibens vom Berliner Al-Quds-Marsch 2019 hatten – siehe Bilder unten – seine IAD-Schüler, Funktionäre der Shia-Institutionen, Hizbollah und jemenitische Regimeanhänger teilgenommen, die als verlängerter Arm des IZH und der IGS, der islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland, fungieren:

Al-Quds-Marsch-Teilnehmer 2019

Ali Taouil, ehemaliges IGS-Vorstandsmitglied; Yavuz Özuguz und Gürhan Özuguz, Betreiber des Mullah-Propaganda-Portals “Muslim-Markt” und der Organisation Islamischer Weg e.V. in Delmenhorst; Ali Chaukair, ehemaliger Jugendbeauftragte der IGS und verantwortlich für die islamistische Webseite “Offenkundiges”; Hassan Mohsen, Leiter der Jugendgruppe „Feder-Hannover“ und Betreiber der Medien „Islamisches Erwachen” und Muslim TV – (er verwaltet auch die Webseite „Israel ist illegal“ und Radio Wilaya); Ahmad Abbas (Islamischer Weg e.V. im Bild-IZH); Mahdi Kazemi, IAD-Schüler sowie Radwan Harb, libanesischer Mitarbeiter der IAD und Geistlicher der Imam-Ali Moschee in Hannover, der an der global agierenden Al-Mustafa-Universität in Qom studiert hat. Ganz zu schweigen vom Al-Quds-Marsch-Anmelder, Jürgen Grassmann (Quds-AG der Islamischen Gemeinden der Schiiten in Deutschland), und wie jährlich in der ersten Reihe auf der Al-Quds-Demos, der türkische Islamist Sevki Karasu, Führungsmitglied der so genannten HDR-Organisation für Würde und Rechte des Menschen e.V.

Der Streit innerhalb des IZH-Managements

Die IAD wurde 2013 von Hamidreza Torabi im IZH gegründet, in der derzeit 40-70 Schüler unterschiedlicher Herkunft schiitisch ausgebildet werden. Drei Schüler Torabis: Kenan Dzudzic, Mohammad Niknam und Mahdi Kazemi (Al-Quds-Teilnehmer 2019), offenbarten gegenüber der Regime-Presse „Mashreghnews.ir.“ in Teheran (am 17. Juli) den laufenden Streit innerhalb des IZH-Managements. Sie sagten: „Diejenigen Verantwortlichen, die aus dem Iran für die Verwaltung und Förderung der schiitischen Kultur nach Deutschland kommen, widersprechen der Politik und den Worten des Führers im Iran. Einige Beamte drücken den Schülern ihre eigene Meinung im Namen des Führers auf. Nach Torabi wird die IAD sicherlich Schaden erleiden und womöglich schließen.”, veröffentlicht von “Islamisches Erwachen” und “Halgh-e-Vasl, hvasl.ir.

    

Warum – iranische – Geistliche beim Al-Quds-Marsch 2019 fehlten?

Torabis Schüler fügten hinzu: „Nach sechs Jahren – der IAD-Aktivitäten – kam nun diese neue Person (gemeint ist der IZH-Leiter, Mohammad Hadi Moftah) und erzählte uns, dass der Revolutionsführer gegen eine traditionelle religiöse Schule „Hozah” ist und sich die Politik ändern muss. (…) Es war ebenso das erste Mal, dass den vierzig Schülern/Liebhabern des Religionsführers, von ihm erzählt wurde, nicht am Al-Quds-Tag – 2019 – teilzunehmen. Daran nahmen daher keine Geistlichen teil. Sie hatten anscheinend Angst, von der deutschen Regierung konfrontiert zu werden.”

Gefährliche Aktivitäten der iranischen Institutionen

Die Schulung zur Treue zum Revolutionsführer und zur Expansion der Revolution ist ein Charakteristikum aller Missionar-Ausbildungsstätten der Mullahs, auch in Deutschland. Schüler berichteten stolz: „Da unser Mentor und Lehrer (gemeint ist Torabi) loyal zur „Welayat-e-Faghih“ (die alleinige religiöse Weltherrschaft des Führers, Ali Khamenei) und ein Revolutionär ist, fühlten wir uns, der – iranischen – Revolution sehr nahestehend und wurden motiviert, sie voranzutreiben. Wir haben versucht, in Europa den Raum für die Wiederkehr des – 12. verborgenen schiitischen – Imams der Zeit (Imam-e-Zaman) vorzubereiten. Alle Schüler haben beispielsweise am Al-Quds-Tag teilgenommen. Herr Torabi stand selbst an der Spitze der Al-Quds-Demonstration und hat sich als Symbol des Al-Qud-Tages in Deutschland eingeführt. Am Al-Quds-Tag nahmen zudem – andere – Gelehrte teil und ich (Mohammad Niknam) war für den Slogan verantwortlich.

(…)

Als Imam Khamenei den Brief – gemeint ist Letter for You – an die Jugend schrieb, wurde er von der deutschen Jugend ausgedruckt und in den Städten verteilt. Daran hat unser Denken effektiv mitgewirkt. Wir hatten außerdem den Imam-Brief auf der Leipziger Buchmesse verteilt und darüber mit dem Publikum gesprochen.

(…)

Die Medienpropaganda hat einen extremistischen Blick auf die Iraner – d.h. die IRI – erzeugt. Den Menschen kommen sofort die Kopfbedeckung (Chador) und die Mullahs in den Kopf. Die Mullahs werden als Revolutionsgardisten betrachtet, die die Bevölkerung im Iran unterdrücken. Wenn Menschen aber von der Ahlul Bayt (gemeint ist die Familie der 12 schiitischen Imame) hören, die Ahlul Bayt-Geschichten lesen oder ihnen die Worte des Imams erzählt werden, werden diese zu Hundert Prozent gemocht und akzeptiert.“

Zur Manipulationspolitik des IZH-Leiters

Schüler: “In einem Treffen mit Herrn Mufatah fragten wir danach, warum er Herrn Torabi ohne unsere Abstimmung verabschiedet hat? Er antwortete, dass noch keine Entscheidung getroffen sei und wenn dies auch der Fall sein sollte, wäre es im Eigeninteresse der Schüler. Dies argumentierte er sogar am Beispiel der Geburt eines Fötus, dass der vorerst schreit/weint, und sich jedoch später darüber freut, geboren zu sein. Also, Mofatah setzt die IAD-Schüler mit dem Fötus gleich, die gar nicht verstehen, was für sie nützlich oder schädlich ist.“

Beschwichtigung, Atomkonflikt und die Al-Quds-Option

Während wachsende Unzufriedenheit und Proteste von innen sowie US-Sanktionen von außen den Zerfall des Regimes beschleunigen, braucht es derzeit auch im Hinblick auf dessen existenziellen Atomkonflikt mit den USA und Europa, insbesondere die deutsche Beschwichtigungspolitik mehr als zuvor. Um diese, die 2019 mit stärkeren Anti-Al-Quds-Protesten in Deutschland konfrontiert wurde, nicht zu schwächen, war das Regime daher gezwungen, zumindest dessen repräsentativen Geistlichen vom Berliner Al-Quds-Marsch fernzuhalten.

Auch in Zukunft ist der antiisraelische Al-Quds-Marsch, mit oder ohne iranische Geistliche unabhängig von der Anzahl der Teilnehmenden eine Schande für Deutschland, die einzustellen ist.

Bilder:

Ali Tauoil, am Olivaer Platz, Al-Quds-Marsch 2019-Berlin

 

Yavuz Özuguz

  

 

Gürhan Özuguz und Ali Chaukair

 

Huseyin Özoguz – Verlag Eslamica

 

Hassan Mohsen: Auf dem rechen Bild im Interview mit Ali Chaukair

   

 

Ahmad Abbas (Islamischer Weg e.V. im Bild-IZH)

      

 

Mahdi Kazemi, IAD-Schüler

  

 

Radwan Harb mit jemenitischer Mullah-Vertreter & antisemitischer Neturei Karta-Funktionäre & Sevki Karasu

 

         

 

Jürgen Grassmann: Al-Quds-Redner, mit dem Revolutionsführer, Khamenei in Teheran

     

 

Sevki Karasu (HDR) mit Erdogan

  

 

Siehe noch unten die Qudstag-Marsch-Auswertung 2019:
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS Berlin), das Jüdische
Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. (JFDA) und das Register
Charlottenburg-Wilmersdorf

https://report-antisemitism.de/documents/2019-06-06_rias-be_Monitoring_Quds-Tag-2019.pdf